Lehrlingswettbewerb Maler 2018
Farbgebung, Sauberkeit und der Gesamteindruck sind die massgebenden Kriterien, um am beliebten Lehrlingswettbewerb der Lernenden Malerinnen und Maler zu punkten. Die Gewinnerinnen und Gewinner der diesjährigen Ausgabe wurden am Samstagmorgen des 10. März 2018 in der Aula der Berufsschule BSA Aargau auserkoren.
Mitmachen ist der grösste Gewinn
Stefan Farner, Kommissionspräsident Lehrlingswettbewerb Maler, begrüsst am Samstag, 10. März 2018 in einer vollen Aula der BSA Aarau die Teilnehmenden des Lehrlingswettbewerbs, ihre Familien, Berufsbildner und weitere interessierte Gäste. Er streicht anlässlich des 125-jährigen Verbandsjubiläums des SMGV Aargau hervor, dass der Lehrlingswettbewerb eine langjährige Tradition sei. Er selbst sei seit 20 Jahren als Organisator dabei und habe vor mehr als 30 Jahre in seiner Lehrzeit bereits daran teilgenommen. Er freut sich, dass die BSA in all diesen Jahren immer alles unternommen habe, um dem Wettbewerb auch räumlich den passenden Rahmen zu bieten. Er findet es schön, dass jedes Jahr so viele Lernende teilnehmen, „auch wenn alle wissen, dass nur eine Arbeit gewinnen kann“.
Paul Knoblauch, Rektor der BSA Aarau gratuliert den Jugendlichen zu den vielen tollen Arbeiten, „welche einigen sehr gut und anderen noch besser gelungen sind“. Er dankt den Eltern und Lehrbetrieben für das Interesse und die Wertschätzung. Er erklärt, der Auftrag der Schule sei, die Lernenden arbeitsmarktfähig zu machen: „Auch wenn Sie später einmal den Beruf wechseln, können Sie immer wieder auf die Kenntnisse zurückgreifen, die Sie sich während Ihrer Malerlehre angeeignet haben.“
Der Anlass wurde mit einem Apéro anlässlich des 125-jährigen Verbandsjubiläums des SMGV Aargau beendet.
Aufgaben
Am heutigen Tag präsentieren von 165 Lernenden 121 ihre Arbeiten. Das entspricht 73 % aller Lernenden Maler im Kanton Aargau. Vor allem im 1. Lehrjahr haben weniger Lernende teilgenommen. Die Beteiligung im 2. und 3. Lehrjahr konnten gemäss Vorjahr gehalten werden. Folgende Aufgaben waren zu lösen und wurden von der Fachjury wie folgt kommentiert:
1. Lehrjahr
1. Rang: Julia Zulliger, Lehrgeschäft Jorge GmbH, Boswil
2. Rang: Francesco Musio, Lehrgeschäft Sutermeister AG, Zofingen
3. Rang: Tanisha Kaspar, Lehrgeschäft Maler Döbeli, Unterkulm
Eine rohe Holzharasse musste mit fünf Farbtönen verziert werden. Dazu musste je nach gewählter Technik eine entsprechende Grundierung gewählt werden. Die Objekte bestachen durch gute Farbgebung und Oberflächen. Es wurden die verschiedensten Techniken angewandt.
2. Lehrjahr
1. Rang: Michael Müller, Lehrgeschäft Thomas Müller AG, Möhlin
2. Rang: Melanie Jaeggi, Lehrgeschäft Reto Wyss AG, Zofingen
3. Rang: Jasmin Kohler, Bircher AG, Suhr
3. Rang: Diana Kretz, Maler Steinmann AG, Waltenschwil
Viele der Tischchen könnten zum Verkauf angeboten werden. Sie bestachen durch hochwertige Klarlackierungen, richtige Proportionen und vielseitige Ausführungen. Es wurden wunderschöne Farbtöne gewählt und spezielle Techniken wie die Tropfentechnik eingesetzt. Viele der Teilnehmenden haben auch die Rückseite des Tisches einbezogen.
3. Lehrjahr
1. Rang: Patrick Bossert, Maler Farner, Rupperswil
2. Rang: Milena Haller, Bircher AG, Suhr
3. Rang: Benjamin Guarda, Thomas Müller AG, Möhlin
Bei diesem Objekt musste die Innendekoration des Topfes in die Farbgestaltung miteinbezogen werden. Entsprechend ergab die technische und gestalterische Aufgabe am Topf selbst mit dem Inhalt ein ganzheitliches Objekt. Ein Lackfinish verleiht dem Objekt eine höhere Wertigkeit. Auf diese wurde aber oft verzichtet, weshalb viele sehr gute Objekte Punktabzüge in Kauf nehmen mussten.
BSA Sonderpreis
Gewinnerin 1. Lehrjahr: Julia Zulliger, Lehrgeschäft Jorge GmbH, Boswil
Gewinnerin 2. Lehrjahr: Milena Andreazzi, Lehrgeschäft Malergeschäft Rémy Bühler, Rothrist
Gewinnerin 3. Lehrjahr: Manuela Gadient, Lehrgeschäft Büchi + Fischer AG, Baden
Auch dieses Jahr wurde pro Lehrjahr der BSA Sonderpreis verliehen. Roland Suter, Fachlehrer Maler BSA Aarau, hatte die Ehre, die Preisverleihung durchzuführen und die GewinnerInnen mit einem Zentrumsgutschein von 100 Franken auszuzeichnen.
Zwei Stimmen der Teilnehmenden
Milena Haller, 2. Platz im 3. Lehrjahr
Im Gespräch mit Milena Haller, Lernende Malerin EFZ, im 3. Lehrjahr, Gewinnerin im 2. Rang, kam heraus, dass ihre eigentliche Motivation am Wettbewerb teilzunehmen darin bestand, ihrer Mutter mit dem Übertopf eine Freude zu bereiten. Sie hat sich die Aufgabe auch entsprechend erschwert und gleich zwei Töpfe gestaltet. Sie meint, „es war gar nicht mein Ziel, hier zu gewinnen. Ich wollte meiner Mutter einfach eine Freude bereiten.“ Wie so oft geht die entsprechende Motivation mit dem Erfolg Hand in Hand. Sie erzählt weiter, dass ihr der Malerberuf sehr gefalle und dass sie sich unbedingt weiterbilden und spezialisieren möchte. Besonders angetan haben es ihr die Tapezierarbeiten. Hier möchte sie ihre Fähigkeiten unbedingt erweitern. Hervorzuheben ist auch, dass das Gestalten definitiv eine ihrer Stärken ist. Bereits im 2. Lehrjahr hat sie mit ihrem Objekt beim Lehrlingswettbewerb den 2. Preis geholt.
Michael Müller, 1. Platz im 2. Lehrjahr
Der Gewinner des 2. Lehrjahres, Michael Müller, ist ein Spezialfall auf der ganzen Linie. Mit einem universitären Masterabschluss in Wirtschaft auf der einen und der Möglichkeit den elterlichen Malerbetrieb zu übernehmen auf der anderen Seite ist er seit vielen Jahren am Abwägen, wo ihn sein Weg hinführt. Weiterverfolgung seiner Karriere bei einer internationalen Firma in der Wirtschaftsprüfung oder Einstieg in den elterlichen Malerbetrieb? Er wägt seine Interessen sorgsam ab, absolvierte zuerst ein Praktikum bei einer namhaften internationalen Consulting Firma und tauschte zwischen Freitag und Montag, wie er selbst sagt „ den Anzug gegen die Überhosen“ um ein zweites Praktikum bei seinem Vater auf der Baustelle in Angriff zu nehmen. Die Möglichkeit, die Malerlehre gemäss Artikel 32 Berufsbildungsverordnung in einem Jahr zu absolvieren hat er gepackt und steht nun schon bald vor dem Qualifikationsverfahren. Er sieht der Prüfung zuversichtlich und auch mit einer gewissen Vorsicht entgegen. Das QV ist sein nächster Meilenstein. Erst danach will er über seinen nächsten beruflichen Schritt entscheiden.